Die Bedürfnisse von einfachblühenden Dahlien unterscheiden sich nur im Pflegebereich ein wenig von denen der gefüllten Formen.
Die Gattung, aus der sich unsere Gartenformen entwickelt haben, stammt aus Mittelamerika.
Wie ihre Urahnen sind Gartendahlien in unseren Breiten nicht winterhart.
Wenn Sie mehr über die Kultur dieser Gartendahlien erfahren möchten, klicken Sie auf eine der nachfolgenden Überschriften.
Jahresbeginn und Vorbereitungen
Gleich nach dem Jahreswechsel wird der Beginn des neuen Dahlienjahrs eingeläutet und mit einer Durchsicht der vorhandenen Knollen deutlich, welche Sorten tatsächlich zur Verfügung stehen
und welche als Knollen oder Pflanzen zusätzlich bestellt werden sollen.
Dieser Schritt sollte bereits so zeitig im Jahr erfolgen, da die Lieferbetriebe nur eine begrenzte Zahl von Jungpflanzen und Knollen produzieren.
Sind die Planungen abgeschlossen, die Plätze für die Standorte im Garten sowie ausreichend Kompost und/oder Depotdünger für die Pflanzung vorhanden, so müssen Sie nur noch bis zum Pflanztermin abwarten.
Pflanzung
Sowohl bei der Verwendung von Knollen als auch beim Setzen von Jungpflanzen kann die Nährstoffversorgung durch Einarbeiten von Kompost gewährleistet werden. Auch die Zugabe eines langsam fließenden Depotdüngers ist möglich.
Der Depotdünger sollte auf die Länge der Vegetationsdauer abgestimmt werden.
Auf diese Weise brauchen Sie sich über weitere Düngemaßnahmen keine Gedanken zu machen und laufen nicht Gefahr, durch eine zu starke Stickstoffversorgung zum Ende der Vegetationsperiode die Qualität der Knollen herabzusetzen.
Knollen
Die Pflanzung der Knollen kann je nach Region ab Anfang Mai erfolgen, da die Pflanze noch einige Zeit benötigt, bis sie aus dem Boden herauswächst. Bis zum Durchstoßen der Erde ist die Pflanze vor Nachtfrost geschützt,
die Sonne erwärmt tagsüber den Boden und fördert so den Austrieb der Knollen.
Vor dem Pflanzen wird die Knolle nochmals gründlich kontrolliert, tote und faule Stellen werden entfernt. Um die Knollen vor weiteren Infektionen zu schützen, werden die verletzten Bereiche mit Holzkohlepuder abgepudert
und das Werkzeug vor dem Wechsel zur nächsten Knolle mit einem handelsüblichen Desinfektionsmittel desinfiziert.
Es gibt Empfehlungen, die Knollen vor dem Pflanzen gründlich zu wässern, damit sie den Wasserverlust aus dem Winterlager ausgleichen können.
Die Meinungen dazu gehen stark auseinander. Am besten ist es, die Knollen im Winterlager nicht zu stark austrocknen zu lassen. Ist ein gewisser Austrocknungsgrad überschritten,
so treiben die Dahlien nicht mehr aus, unabhängig davon, ob sie gewässert werden oder nicht.
Das Pflanzloch sollte so tief sein, dass der Knollenansatz mit der Austriebszone knapp eine Handbreit unter der Erdoberfläche liegt. Die Knolle wird dann mit Erde bedeckt, ein Anhäufeln ist nicht notwendig.
Jungpflanzen
Sollen Jungpflanzen gesetzt werden, wird der Pflanztermin so weit nach hinten verschoben, dass kein Nachtfrost mehr droht. Eine Orientierungshilfe zum Finden des richtigen Termins stellen die Eisheiligen dar.
Wegen der starken regionalen Unterschiede hilft aber vor allem die langjährige Erfahrung dabei, den richtigen Termin zu finden.
Auf jeden Fall sollten Sie die Pflanzen abhärten, bevor Sie sie der direkten Sonne aussetzen, da sie sonst einen Sonnenbrand bekommen könnten, der im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanze führt.
Stellen Sie sie dazu vor dem Pflanzen mehrere Tage in den Schatten, oder beschatten Sie sie mit einem Schattiergewebe, und gewöhnen sie nach und nach ans volle Sonnenlicht.
Die Blätter bauen innerhalb weniger Tage einen Sonnenschutz auf, dunkellaubige Sorten verstärken dabei deutlich ihre Farbe.
Von der Pflanzung zur Blüte
Nach der Pflanzung müssen zunächst die Schnecken in Schach gehalten werden. Sie lieben frische Dahlientriebe. Sollten Sie sich wundern, warum Ihre Dahlien nicht austreiben, so kann es daran liegen,
dass die Schnecken schneller sind und die Triebe schon abfressen, bevor Sie sie sehen. Einen Geheimtipp gegen die Kriecher gibt es nicht, jeder muss seine eigene Lösung für das Problem finden.
Absammeln, wasserfestes Schneckenkorn, Schneckenzäune, Laufenten - als Gartenfreund haben Sie sich mit dem Thema sicher schon eingehend befasst.
Haben die Dahlien erst mal eine gewisse Größe erreicht, bringen die Schnecken die Pflanzen auch meist nicht mehr um.
In der Aufwuchszeit reagieren die Pflanzen auf Konkurrenz mit starken Wachstumssverzögerungen. Aus diesem Grund ist es gut, die Wildkräuter um die Dahlien herum im Blick zu behalten.
Sobald die Dahlien ihr Umfeld beschatten, geht der Druck durch die Wildkräuter weitestgehend zurück.
Da die Dahlien bereits beim Pflanzen ausreichend mit Nährstoffen versorgt wurden, liegt das Augenmerk nun darauf, wann sie nach längeren Schönwetterperioden Wasser benötigen.
Bei der Wasserversorgung der Pflanzen sollte das Laub möglichst wenig benetzt werden.
Spritzwasser fördert eine Ausbreitung und die Vermehrung von Pilzen, und so kann man auf leichte Weise vorbeugen.
Wenn viel bewässert werden muss und nach starken Regenfällen sollte darauf geachtet werden, den Boden ab und zu oberflächlich etwas zu lockern, damit der Luftdurchtritt gewährleistet bleibt.
Mit zunehmender Wuchshöhe benötigen einige Pflanzen eine Stützhilfe. Ein Stab nahe der Pflanzenmitte und ein Band, welches mit leichtem Zug um die Pflanze gelegt wird, reichen meist aus, um die Pflanze in sich zu stabilisieren.
Es ist nicht nötig, die Pflanze an einen Pfosten zu fesseln.
Blühbeginn bis Vegetationsende
Nun beginnt die wunderbare, wenn auch nicht ganz arbeitsfreie Zeit, das Feuerwerk der Dahlien zu genießen.
Achten Sie darauf, ob es Pflanzen gibt, die Virussymptome zeigen. Hinweise sind auffällige Scheckungen, Zwergwuchs und Deformationen des Laubes.
Solche Kandidaten sollten Sie sofort entfernen, denn zu heilen sind sie nicht, und andere Pflanzen können über saugende und beißende Insekten angesteckt werden.
Entsorgen Sie diese Pflanzen auf jeden Fall über die Biotonne und nicht über den eigenen Kompost.
Bei anderen Plagegeistern können Sie erst einmal abwarten. Zeigen sich Blattlauskolonien, so nehmen Sie den betroffenen Trieb einfach samt Läusen ab.
Dann lassen Sie den Nützlingen noch eine gute Woche Zeit,
ihr Vertilgungswerk zu beginnen. Sie brauchen auf diese Weise kein Gift, sparen Geld und fördern die Nützlinge.
Eine Besonderheit der einfachblühenden Dahlien:
Sobald ein Blütenstand abgeblüht ist, sollte er mitsamt Stiel bis zur nächsten Verzweigung zurückgeschnitten werden. Tut man dies nicht, so bildet dieser Dahlientyp prall gefüllte Samenkapseln.
Die Pflanze hätte mit Bildung der Samen ihren biologischen Zweck erfüllt und würde die Bildung neuer Blütenstände zu Gunsten der Samenausbildung für die laufende Vegetation reduzieren oder sogar einstellen.
Bei gefüllten Dahlientypen ist dies kein Thema, da sie aufgrund ihres Blütenaufbaus wenig Saat bilden und Abgeblühtes meist sowieso entfernt wird, weil es unschön aussieht.
Grundsätzlich fördert das Ausputzen die Blütenneubildung ebenso wie das Schneiden von Sträußen. Greifen Sie also ruhig zu, holen sich das Feuerwerk ins Haus oder machen netten Menschen eine Freude damit.
Die Blütenstände sollten sich beim Schnitt bereits fast geöffnet haben, damit sie im Strauß ihre volle Pracht entfalten.
Bei den Otto'schen Sorten wurde bereits im Zuchtprogramm besonders darauf geachtet, dass die Blühwilligkeit möglichst erhalten bleibt, auch wenn nicht konsequent ausgeputzt wird.
Vegetationsende und Winterruhe
Wenn die Tage kürzer werden, beginnen die Dahlien vermehrt, Knollen zu bilden. Die Energie wird aus den oberen Pflanzenteilen in ihr unterirdisches Speicherorgan transportiert und dort in Form von Inulin eingelagert.
Spätestens nach dem ersten Nachtfrost sterben die oberidischen Pflanzenteile ab, und es können keine Speicherstoffe mehr zur Knolle transportiert werden.
Die Knollen sind weiter lebendig, da der Frost sie im Boden noch nicht erreicht hat.
Die Pflanzen werden nun eine halbe Handbreit über dem Boden abgeschnitten, etikettiert und die Knollen ausgegraben.
Der Zeitpunkt der Ernte darf nicht zu lange aufgeschoben werden, damit der Frost die Knolle im Boden nicht erreicht.
Alle nach der Ernte auf dem Beet verbliebenen Pflanzenteile sollten entfernt werden, damit sich keine Krankheitserreger ansammeln können.
Es gibt unterschiedliche Methoden der Knollenlagerung, schauen Sie sich dazu die Empfehlungen auf der Internetseite der DDFGG an.
Im Laufe des Winters sollten Sie sich immer wieder ein Bild vom Zustand der Knollen machen, gegebenenfalls die Feuchtigkeit regulieren und kranke Pflanzenteile entfernen.
Auch hier sollte das Werkzeug immer wieder desinfiziert werden, um vor allem Infektionen mit Viren von Knolle zu Knolle durch anhaftenden Pflanzensaft zu verhindern.
In der Zeit der Winterruhe können Sie dann in aller Ruhe Pläne fürs neue Dahlienjahr schmieden. Welche Sorten sollen gepflanzt werden?
Vielleicht haben Sie auf einer Ausstellung, bei Freunden oder im Internet neue Sorten gesehen,
die Sie gerne in Ihren Garten pflanzen möchten, oder Sie gestalten Bereiche Ihres Gartens neu - lassen Sie sich auch von den ungefüllten Typen inspirieren, und stöbern Sie im Bereich eigene Sorten auf dieser Internetseite.
Zunächst ist es wichtig, jeder Pflanze ausreichend Platz zu geben. Für Sorten ab einer Höhe von 80 cm sollten Sie etwa 0,5 m2 pro Pflanze einplanen, kleinere Pflanzen benötigen weniger Raum.
Der Standraum ist sehr wichtig, denn Konkurrenz in der Entwicklungsphase mögen die ansonsten so unkomplizierten Pflanzen überhaupt nicht. Der Standort sollte möglichst sonnig sein.
Dahlien gelten als selbstverträgliche Pflanzen, d. h. ein Standort kann viele Jahre nacheinander mit Dahlien besetzt werden.
Adressen und Kontakte zu Liefergärtnereien, die auch Otto'sche Sorten führen, finden Sie hier.